TADEUSZ WOJNARSKI - PUBLIKATIONEN

Tadeusz Wojnarski / Jan Pył: Erzählungen eines "Anders-Künstlers"

Polnischer Titel: Wspomnienia "Artysty Andersa"

Artysta Andersa«: Diesen Begriff schuf Prof. Dr. Jan WiktorSienkiewicz. Der Kunsthistoriker forschte als erster über polnischeKünstler im Exil und im Besonderen über Künstler aus dem 2. PolnischenKorps von General Władysław Anders.

Autor dieser Seite: Tadeusz Wojnarski jun.

Buchumschlag zu «Erzählungen aus früher Jugend». Nasza Gazetka, Zürich 1998

Drama «Soldatenkomödie» („Żołnierska komedia”). Eigenverlag 1974

Aufführung der „Soldatenkomödie“ in Zürich. Einzige erhaltene schwache Fotografie.
Quelle: Nasza Gazetka Nr. 7  11.1974

Download PDF (Deutsch):

Soldatenkommödie, Vorwort (Deutsch)

Im April 2024 ist in Polen diese zweiteilige Autobiographie erscheinen (Verlag Werset, Lublin, ISBN 978-83-67951-14-2.).

Es werden drei Texte sowie Bildmaterial veröffentlicht:

  • Erzählungen aus früher Jugend (Opowiadania z wzesnej młodości)
  • Erzählungen aus späterer Jugend (Opowiadania z późniejszej młodości)
  • Soldatenkomödie (Żołnierska komedia)

Erzählungen aus früher Jugend

Im Jahr 1974 begann Tadeusz Wojnarski in der Ausgabe Nr. 5 der «Nasza Gazetka» unter dem Pseudonym Jan Pył seine Memoiren «Geschichten aus der frühen Jugend» zu veröffentlichen. Als Gründer und Chefredakteur wollte er sich nicht exponieren. Im August 1998 übergab er die Chefredaktion der «Nasza Gazetka» an seinen sehr guten Freund Tadeusz Kilarski. Im selben Jahr veröffentlichte Tadeusz Kilarski «Geschichten aus früher Jugend» in einem kleinen Büchlein als Jubiläumsausgabe der Nummer 200 der «Nasza Gazetka».

Tadeusz Wojnarski erzählt darin seine tragischen Erlebnisse von der Verhaftung an der deutsch-russischen Demarkationslinie, als er im Januar 1940 bei Przemyśl den Fluss San zu überqueren versuchte. Es folgten ein Jahr in einem Gefängnis in Odessa, anschliessend Verurteilung zur „Umerziehung“ in einem Gulag-Arbeitslager in den weiten Wäldern des Nordurals. Nach dem Angriff Hitlers auf die Sowjetunion wurde ein Teil der hundettausenden polnischen Verschleppten freigelassen. Mit einer noch in der Sowjetunion gebildeten polnischen Armeeeinheit verliess er Anfang 1942 die Sowjetunion. Die Erzählungen enden mit dem Beginn der Militärausbildung in Palästina.

Download PDF: Jan Pyl, Opowiadania z wczesnej młodości (fragment)

Erzählungen aus späterer Jugend

1997 erkrankte Wojnarski an Prostatakrebs. Nach einer anfänglichen Besserung verschlechterte sich sein Gesundheitszustand. Es bildeten sich Metastasen in den Knochen. In dieser Zeit beendete er sein Wirken als Kunstmaler. Den Tod vor Augen war es ihm ein grosses Anliegen, die Fortsetzung seiner Kriegserinnerungen niederzuschreiben. Dieser lesenswerte tragische Text, gepaart mit Humor und Anekdoten, wurden bisher nie veröffentlicht.
Die Erzählungen umfassen die weitere Ausbildung in Palästina, die Verlegung in den Irak, die Bildung des 2. Polnischen Korps unter Gen. Władysław Anders, die Gründung eines Regimentstheaters und der Besuch der Offizierschule. Nach Beendigung der Militärausbildung Rückkehr nach Palästina. In einem Kadettenlager (Junak) konnte er die unterbrochene Matur beenden. Anfang März 1944, wegen der Maturitätsprüfung etwas verspätet, folgte er seiner Division – der 3. Karpatischen Schützendivision – nach Italien. Mitte Mai der erste Kampfeinsatz am Monte Cassino. Danach folgten Einsätze der Adria nach nach Ancona, Kämpfe um die Gotenlinie und schliesslich, im April 1945, die Rückeroberung der Stadt Bologna von der Deutschen Wehrmacht. Die Zeit nach dem Krieg bezeichnet Wojnarski als langweilig und sinnlos. Trotzdem gibt es süffisante Erzählungen aus dieser Zeit. Anfang 1946 kam er nach Rom und studierte an der dortigen Kunstakademie Malerei. Er pflegte regen Kontakt mit anderen polnischen Soldaten, die ein Kunststudium absolvierten. Diese künstlerisch hetrogene Gruppe wird heute vom Kunsthistoriker Prof. Dr. Jan Wiktor Sienkiewicz erforscht, er prägte den Nahmen „Artyści Andersa“. Die Erzählungen enden mit der Migration nach Spanien Mitte November 1946.

Soldatenkomödie

1974 beendete Tadeusz Wojnarski die Arbeit an seinem Drama „Eine Soldatenkomödie“ („Żołnierska komedia“), zu welchem er schon während dem Krieg die ersten Fragmente schrieb. Der Titel ist eine ironische Anspielung auf die Enttäuschung der polnischen Soldaten über den verlorenen Krieg – trotz ihres opferreichen Sieges über die deutsche Wehrmacht. Die zwei Protagonisten des Dramas sind zwei Leutnants, die in Italien für die Freiheit Polens kämpften. Der Höhepunkt ist die Vision des Warschauer Aufstandes durch einen der Protagonisten. Es ist die emotionale Verarbeitung dieser einschneidenden Erlebnisse – im Gegensatz zur eher nüchtern geschrieben Autobiographie.

Dieser Ausschnitt wurde am 28. September 1974 im Kirchengemeindezentrum der reformierten Kirche St. Jakob beim Stauffacher in Zürich aufgeführt.

Geschichte von unten

Für die Geschichtsforschung sind solche „Geschichte von unten“ zunehmend interessant. Tadeusz Wojnarski nimmt kaum Bezug auf die Geschichte des Zweiten Weltkrieges. Er konzentriert sich auf seine eigenen Erlebnisse. Sie lesen sich flüssig und sind spannend. Tragik und Tod wechseln sich ab mit Humor und Anekdoten. So wie das Leben ist – denn es muss auch nach dieser Zeit weitergehen.
Das Theaterstück beginnt – teilweise etwas frivol – in einem Maturitätslager in Palästina, durchläuft tragisch die Front in Italien und endet mit apokalyptischen Szenen, düster und religiös geprägt. Von Anfang bis Schluss autobiografisch geprägt.
Die Texte sind zwar wunderbar geschrieben, aber literarisch kaum aussergewöhnlich. Als Gesamtwerk mit Wojnarskis Kunst sind sie bestimmt einmalig. Man kann gespannt sein auf diese Veröffentlichung.

Links

Links (Polnisch)

Linki do Wydawnictwa Werset, ul. Radziszewskiego 8/216, 20-031 Lublin: 

 

Link zur Stiftung des General-Władysław-Anders-Instytutes, Głowackiego 16, 20-060 Lublin: Publikacje  i  «Wspomnienia Artysty

Download

Download PDF (Deutsch):

Jan Pył. Erzählungen aus der frühen Jugend

Übersetzt von Danuta Miz-Miszyn und veröffentlicht 1984 und 1985 in der «Nasza Gazetka». Leider sind nur die ersten Kapitel übersetzt (knapp 20%). Geplant ist, bis Ende 2024 das ganze Werk in deutscher Sprache zu veröffentlichen. Der Bezug wird als Download an dieser Stelle möglich sein.

 

Download PDF (Polnisch):

Instytut im. gen. Władysława Andersa, czasopismo Polonia-inter-gentes-2023 – Wojnarski s. 181, Artikel zum Buch «Wspomnienia Artysty Andersa – Tadeusz Wojnarski» siehe Seite 181.

 
 
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