TADEUSZ WOJNARSKI - POLNISCHE DIASPORA IN DER SCHWEIZ:
DER KAMPF MIT ANDEREN WAFFEN

Erinnerungen an Tadeusz Wojnarski und dem Polenhaus in Zürich

Elżbieta Sarna Sporis, Präsidentin des Vereins "Dom Polski" (Polenhaus) 1981 bis 19.....?

Wann war das? Es muss 1977 gewesen sein, vielleicht 1978.

Ich war damals eine junge Frau zu Beginn ihrer Migration, als mir jemand erzählte, dass es in Zürich einen Polentreff gibt, einen Klub, der vom Verein «Dom Polski» (Polenhaus) geführt wird. Schnell wurde ich zu einer regelmässigen Besucherin an vielen gesellschaftlichen Anlässen und, wie sich herausstellte, mit zahlreichen jungen Migranten aus der (damaligen kommunistischen) Volksrepublik Polen. Ich lernte auch schnell die Menschen kennen, denen wir die Organisation verdankten – meistens ehemalige Soldaten, die an den verschiedenen Fronten des Zweiten Weltkriegs gekämpft hatten. Sie waren es, die sich für das Schicksal des Lebens in der Schweiz entschieden hatten und im Ausland ein Stück polnischen «Himmels» schufen. Der Verein «Dom Polski» und «Nasza Gazetka» (Migrantenzeitschrift) war Tadeusz Wojnarski in Person. Er kam in den Klub und worb – er suchte neue Mitglieder für den Verein, neue Leser für die «Nasza Gazetka». Sein freundlicher Charakter, sein Engagement, sein Optimismus und seine Überzeugungskraft führten schnell zu einer beträchtlichen Anzahl neuer Mitglieder des Vereins «Dom Polski» und, was noch wichtiger ist, zur aktiven Mitarbeit an der Organisation. Bibliothek, «Dom Polski», sonntägliche Polnischkurse für Kinder, Volkstanzgruppe «Polanie», Besuch des Sankt Niklaus, das Café und die Begegnungen mit interessanten Menschen – oft der Elite der polnischen Szene – überzeugten uns von der Notwendigkeit, aktiv am Leben der Zürcher Polen teilzunehmen – das lag in unserem Interesse. Es vergingen einige Jahre, der Klub florierte, bis wir jungen Leute schliesslich beschlossen, selbst das Ruder zu übernehmen.

Ein Zufall führte dazu, dass ich 1981 stürmisch zur neuen Präsidentin des Vereins «Dom Polski» gewählt wurde…

Tadeusz unterstützte und bewunderte den neuen Geist – aber ich glaube, erschrak damals vor seinem eigenen Mut. Für den Betrieb gehörten auch finanzielle Mittel, die seit dem Krieg eigentlich für den Bau eines richtigen Polenhauses gehäufnet wurden.

Der Herbst 1981 – es herrschtre wahrer Wahnsinn – viel positive Energie, Leidenschaft und Engagement veränderten schnell das Erscheinungsbild des Lokals in der Eisfeldstrasse. Und nicht nur das – die Räumlichkeiten des Vereins sind zu einem Treffpunkt für immer mehr Menschen aus der ganzen Schweiz geworden, zu einem Ort der Pflege polnischer Kultur und Sprache. Es fehlte natürlich auch nicht an Ausstellungen der Malerei von Tadeusz Wojnarski.

Es wäre gut, sich mit der Geschichte des Vereins Dom Polski genauer zu beschäftigen – es ist viel Gutes passiert. Unter unseren Gästen befanden sich herausragende Persönlichkeiten aus der Welt der Literatur, des Theaters, des Films und der Musik aus Polen sowie herausragende Migrationsaktivisten, die für die wahre Unabhängigkeit unseres Vaterlandes kämpften.

Langsam hörte Tadeusz auf, Angst zu haben und begann, uns zu vertrauen – er half, wo er konnte. Er schrieb in der «Nasza Gazetka», förderte unsere Aktivitäten, trug zur Verbreitung eines guten neuen Geistes bei. Und er freute sich deutlich!

Für mich war er eine Fundgrube guter Ratschläge, eine Informationsquelle für die Arbeit einer Präsidentin, eine Brücke zur älteren Generation. Wir sprachen oft über Pläne für die Zukunft, über Möglichkeiten, einflussreiche polnische Migranten für unsere Pläne zu gewinnen. Und so öffneten sich die Wege zu Gönnern, Spenden, Unterstützung. Gemeinsam besuchten wir Papst Johannes Paul II. im Garten des Bischofspalastes in Sitten anlässlich des Besuchs des Heiligen Vaters in der Schweiz.

Höchstwahrscheinlich wäre all das ohne Tadeusz Warnarski nicht entstanden.

Und er? Die ganze Zeit war er ein liebevoller Vater seiner Kinder, Evas Ehemann, Lehrer und ein leidenschaftlicher Maler. Tadeusz Wojnarski hinterliess auch bei mir eine Spur seiner Malerei – er malte Porträts meiner Söhne und – übrigens – auch mich!

Bis heute erinnere ich mich an seine sportliche, energische, junge Figur mit einem Stoss Papier unter seiner Achsel – so wird er für immer bei mir in Erinnerung bleiben.

Ich bin dankbar, dass er Teil meiner Geschichte war.

Ela Sarna Sporis

(Übersetzung ins Deutsche: Tadeusz Wojnarski jun.)

Wszystkie prawa zastrzeżone dla – Alle Rechte vorbehalten für –  All rights reserved by
Tadeusz Wojnarski 2020-2025

Webdesign:   S P E C T A R 
Odpowiedyialność – Verantwortung – Responsibility:
Tadeusz Wojnarski (jun.)

Tadeusz Wojnarski
Heidenbüelstrassse 19
CH-8352 Räterschen (Elsau) 
Schweiz – Szwajcarja – Switzerland
Tel: 0041 52 363 13 09
Mobile: 0041 78 403 86 36
E-mail: wtadeusz(at)bluewin.ch

Wszystkie prawa zastrzeżone dla – Alle Rechte vorbehalten für –  All rights reserved by
Tadeusz Wojnarski 2020-2021

Webdesign:   S P E C T A R 
Odpowiedyialność – Verantwortung – Responsibility:
Tadeusz Wojnarski (jun.)